Lean Six Sigma


Was bedeutet Six Sigma für die Praxis?

Six Sigma ist eine Philosophie zur Sicherung und zur Steigerung der Qualität von Prozessen. Der Kern von Six Sigma umfasst viele mathematisch statistische Werkzeuge, um die unvermeidbare Streuung von Prozessen zu messen, zu beschreiben und zu analysieren.
Das Konzept von Six-Sigma beinhaltet jedoch deutlich mehr Werkzeuge als nur statistische Methoden. So stellt Six Sigma einen sehr strukturierten Ansatz dar, der phasenbasiert und werkzeugbasiert ist.
Der vorgegebene strukturierte Ansatz führte seit Beginn an zu einer kulturellen Veränderung in den Unternehmen, da Entscheidungen nun ausschließlich zahlen- und faktenbasiert getroffen wurden. Dies war der Schlüssel für den weltweiten Erfolg von Six Sigma. In der zeitlichen Folge geriet Six-Sigma jedoch in den Ruf, zu wissenschaftlich zu sein. Dies lag vor allem an manch komplexen statistischen Methoden.
Dies hat sich wiederum seit den vergangenen 10 Jahren deutlich gewandelt. Anwender-freundliche Software und eine Weiterentwicklung von Werkzeugen, die nicht mathematischer Natur sind, wurden in Six Sigma integriert, um mehr Praxisnähe zu gewinnen.

Was ist Lean Management?

Das englische Wort lean bedeutet im Zusammenhang mit Management schlank. Die Idee zu einem schlanken Management hat sich in der Folge auf das Gestalten von schlanken Prozessen ausgeweitet, um vor allem Verschwendungsarten in der täglichen Praxis zu minimieren. Lean-Werkzeuge sind in der Regel nicht statistischer Natur und haben deshalb bereits in den 90er-Jahren zu einer Lean-Welle in Unternehmen geführt.

Ist Lean eine Konkurrenz zu Six Sigma?

Nein! Lean-Werkzeuge und die Werkzeuge von Six-Sigma ergänzen sich in einer bemerkenswerten Art und Weise. So kann auf Six-Sigma allein auf Grund der allgegenwärtigen Streuung von Prozessen nicht verzichtet werden. Auf Lean-Werkzeuge kann ebenfalls wegen der bewährten Praxis zur Reduktion von z. B. Durchlaufzeiten und Verschwendung nicht verzichtet werden. Lean-Werkzeuge wurden deshalb in den strukturierten und phasenbasierten Ansatz von Six-Sigma integriert.

Was ist besser? Lean oder Six Sigma?

Diese Frage ist überflüssig, da sich die Werkzeuge beider Methoden sinnvoll ergänzen. Am Ende eines Problemlösungsprozesses zählt ohnehin nur das Ergebnis. Wie der Erfolg erreicht wurde, ist letztendlich belanglos. Bei Lean + Six-Sigma geht es folgerichtig nicht um eine starre Anwendung von möglichst vielen Werkzeugen. Es geht um eine sinnvolle Anwendung der bekannten Werkzeuge. Die Werkzeuge sind die Mittel zum Zweck der Prozessoptimierung und sie sollen es dem Anwender erleichtern, die richtigen Antworten auf die problemorientierten Fragen zu liefern. Dieser fragenbasierte statt werkzeugbasierte Ansatz, also Lean + Six-Sigma, führte in der Folge dazu, dass diese Methoden bei Führungskräften immer mehr Akzeptanz und Verständnis gewann. Dies bedeutet auch, dass das Vorurteil, Six-Sigma sei bürokratisch und aufwändig, nach und nach verschwindet: Six-Sigma, Lean, und Lean + Six-Sigma sind kein Selbstzweck, sondern dienen zur schnellen Lösung von alltäglichen Problemen in Unternehmen.

Was ist Lean + Six-Sigma nicht?

Lean + Six-Sigma ist kein schlankes Six-Sigma in dem Sinne, dass es nun möglich sei, die Green-Belt- und die Black-Belt-Ausbildung auf 2 – 3 Tage zu reduzieren. Behauptungen dieser Art konnte man von diversen Schulungsanbietern vernehmen. Wir halten diese Art von Argumentation für unseriös und für den Kunden, der die Methoden zur Lösung von Problemen lernen und anwenden soll, für nicht akzeptabel und nicht erfolgversprechend.

Weitere Informationen

finden Sie auf unserem „Six-Sigma“ Fachportal

https://www.six-sigma.com/