Energiemanagement im Maschinenbau


Energiemanagement im Maschinenbau

Ohne Fortschritte in der Energieeffizienz von Industrie, Gewerbe, Gebäuden und bei privaten Verbrauchern wird die Energiewende nur schwer zu stemmen sein. Zwar verzeichnet die deutsche Wirtschaft seit den 1990ern steigende Energieeffizienzgewinne, doch werden diese durch Faktoren wie Wirtschaftswachstum, neue technologische Entwicklungen und unangepasste Verhaltensweisen weitestgehend wieder neutralisiert. Daher müssen die Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz – auch im Hinblick auf die ambitionierten Ziele der Bundesregierung – intensiviert werden. Industrielle Produktionsanlagen verbrauchen jährlich rund 30 Prozent der gesamten Energiemenge in Deutschland. Damit stellen sie hinter dem gewerblichen und privaten Gebäudebetrieb, der mit rund 50 Prozent am Energieverbrauch beteiligt ist, den zweitgrößten Verbrauchsbereich dar, aber auch das zweitgrößte Potenzial an Energieeinsparmöglichkeiten. Energieeffizienz ist aber nicht nur aus umwelt- und klimapolitischen Gründen wichtig. Durch die steigenden Energiekosten wird sie immer mehr zu einem strategischen Faktor, der über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entscheidet.

Maschinenbau mit hohem Energieeinsparpotenzial

Der Maschinenbau zeichnet sich durch eine hohe Energieintensität in seinen Produktionsprozessen aus. Vor allem bei der Wärmeerzeugung, den elektrischen Antrieben, bei der Beleuchtung und bei der Erzeugung von Druckluft, aber auch bei Lüftungsanlagen und Kühlsystemen gibt es enormes Energieeinsparpotenzial. So stehen beispielsweise Antriebstechnologien mit höherem Wirkungsgrad im Fokus von Energieeinsparungsmöglichkeiten im Maschinenbau. Aber nicht nur neue Generationen von effizienteren Motoren kommen zum Einsatz. Vor allem müssen die in der industriellen Fertigung vorherrschenden herkömmlichen Kraftmaschinen wie Gas- und Dampfturbinen und Diesel-Verbrennungsmotoren weitestgehend auf elektrische Antriebe umgestellt werden. Der derzeitige Bestand von Elektromotoren als Antrieb für Produktionsanlagen liegt bei rund 50 Prozent. Eine zeitnahe Umrüstung der anderen Hälfte der Antriebstechnologien, die vornehmlich auf Verbrennungstechnologien basieren, wird für einen Großteil der Maschinenbauer nur dann sinnvoll sein, wenn es nicht nur null auf null bei der tatsächlichen Reduktion von Emissionswerten aufgeht.

Maschinenbau als bedeutsamer Treiber der Energiewende

Wie kaum eine andere Branche ist der Maschinenbau prädestiniert, aktuelle Entwicklungen in der Bemühung um mehr Energieeffizienz aufzugreifen und in die eigenen Produkte zu integrieren. Gleichzeitig wird die internationale Nachfrage nach emissionsreduzierten Antriebsformen in dem Maße steigen, wie fossile Brennstoffe weltweit zunehmend durch erneuerbare Energien verdrängt werden.